Noch so ein Fitnessblog? Wie alles begann... (Teil I)
Wann genau begann der Trend, dass alle einen Marathon oder zumindest einen Halbmarathon laufen wollen, bei Hindernisläufen wie XLETIX an den Start gehen und ganz nebenbei aus einer normalen Ernährung, paleo, veggie, vegan, high protein, low carb, low fat und vieles mehr wurde? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht, aber ich finde es gut so. Es ist schön zu sehen, dass die Welt umdenkt, neues probiert und sich neue Lebenseinstellungen entwickeln. Es muss ja nicht jeder gleich so sportverrückt werden, wie ich es heute bin, dennoch sollten wir alle Selbstverantwortung übernehmen und uns bewusst sein, dass dauerhaftes gammeln auf der Couch in Kombination mit Fast Foot unserer Gesundheit schadet. Vielleicht ist es einer der Gründe, warum die Fitness-Blogs explodieren und Du gerade die Entstehung eines weiteren liest..
Hier muss ich aber etwas weiter ausholen... Vor circa 4 Jahren überrumpelte ich meine Freundin Melli nach der Arbeit mit einer verrückten Idee. Sie wusste bereits von meinem Traum aus der Buchhaltung auszusteigen und mich voll und ganz dem Sport zu widmen. Ihr war schon immer klar, dass ich nicht acht Stunden am Schreibtisch sitzen kann und sagte immer, du brauchst Bewegung. Schnell verfielen wir in ein Art Brainstorming, tauschten uns aus und warfen wir all unsere Ideen in den Raum. Wer träumt nicht davon, die eine großartige Idee zu haben, sich selbstständig zu machen und damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Sein eigener Chef zu sein, Entscheidungen zu treffen und mit zu fiebern, wie sich diese Entscheidungen auswirken. Wer träumt nicht davon, mit der einen Idee reich zu werden? Aber was ist es die eine Idee?

Bereits in der ersten Diskussion, waren wir uns schnell einig, doch uns wurde auch bewusst, dass wir so nicht weiter kommen. Denn Ideen fingen an sich zu wiederholen, sie versteckten sich nur hinter anderen Namen, bezogen sich aber alle auf dieselbe Branche. Also vertagten wir das Brainstorming und gingen ins Bett. Ich weiß noch genau, wie meine Gedanken kreisten, eine Idee folgt der anderen, es fühlte sich an als wäre es genau der richtige Zeitpunkt. Am nächsten Morgen war ich immer noch im Ideenrausch. Nahm meinen Laptop und fing an alles aufzuschreiben, versuchte Kategorien zu bilden, Qualifikationen und Potenzial aufzählen, recherchierte, was wir benötigten, um sich selbstständig zu machen und legte ohne darüber nachzudenken los.
Suchte nach einer Plattform, einem Internetanbieter für kostenlose Webseiten, den irgendwie muss man uns ja auch finden können. Die Suche entpuppte sich schwerer als ich es mir vorgestellt hatte, irgendwie fehlte bei jedem Anbieter etwas anderes. Für den Anfang hätte es wohl alle Male gereicht, doch was ist wenn wir später noch diese oder jene Idee umsetzen wollen? Dann müssten wir später alles neu machen. Nein, auf keinen Fall, wenn machen wir es von Anfang an richtig. Ein paar Klicks später hatten wir eine nicht ganz so kostenlose Website. Melli verzog das Gesicht und meinte: Eine einfache Seite hätte es auch getan, oder? Ja vielleicht, aber was nützt uns die beste Idee, wenn keiner was davon weiß! Sie kennt mich und fing an zu schmunzeln.
Unsere Website LiveRunSugarfree war geboren,
und wir starteten 2019 in ein Jahr voller ungesüßter Ideen. Wir wollten versuchen uns 365 Tage, ohne Haushaltszucker zu ernähren, mit der Hoffnung meine zuvor festgestellte Fructosemalabsorption zu lindern. Über dieses Projekt haben wir berichtet, unsere Rezepte geteilt und unsere kleinen aber feinen Community mit einer Fastenchallenge unterstützt, auch ihre Ziele zu erreichen. Es war eine sehr aufregende und lehrreiche Zeit, die nicht nur glänzende Seiten hatte, sondern uns auch an unsere Grenzen brachte. Schuld war nicht der Zuckerentzug, auch wenn dies bei unserem jährlichen Familienurlaub im Februar deutlich komplizierter war. Es lag an dem ganzen organisatorischen drumherum. So eine Website pflegt sich nicht von alleine und auch die Beiträge müssen geschrieben werden. Wir brauchten Fotos für die Social-Media-Kanäle und und und.. Ich hatte den Aufwand neben unseren Jobs und dem Training ehrlich gesagt völlig unterschätzt und war an so machen Tagen mehr als nur froh Melli an meiner Seite zu haben.

Sollten wir also am 31.12.2019 nicht nur unsere Challenge "365 Tagen zuckerfrei leben" beenden, sondern auch mit allem anderen? Kann man überhaupt mit etwas aufhören was einem selbst so viel Freude bereitet? Mittlerweile kann man mich zu fast jeder Art von Sport begeistern, okay abgesehen von Fußball, davon lasse ich dann doch lieber die Finger oder besser gesagt die Knie. Doch diese Erfüllung und Freude, welche mir der Sport bereitet, wollte ich immer teilen. Mit meinen Erlebnissen andere inspirieren, sie motivieren mal was neue zu probieren, auch wenn das bedeutet manchmal die eigene Komfortzone zu verlassen.
Diese Leidenschaft verschwindet nicht einfach so, doch vielleicht sind die Rahmenbedingungen nicht perfekt gewesen, vielleicht benötigen wir im kommenden Jahr mehr Struktur, oder auch weniger um uns nicht selbst zu stressen.
Wie unsere Entscheidung ausgefallen ist und ob unsere Reise weitergegangen ist, verrate ich euch im zweiten Teil..